Hier zieht es mich regelmässig wieder hin, am liebsten wenn die Sonne untergeht. Wenn sich die Mauern golden färben und sich die Strassen von den Tagestouristen leeren.
Ich mag es, mit einem Glas Rotwein in der Hand die nun kühlere Abendluft zu geniessen. Wer noch nicht geniessen kann, der lernt es hier. Um mich herum erklingt das Klirren von Gläsern und fröhlichen „Cin Cin“-Rufen der Einheimischen.
Zur späten Stunde folge ich den nun leeren, steilen Strässchen hinauf zum Piazza Grande, seelig und satt vom Abendessen und gutem Wein. Aus den erleuchteten Fenstern dringt das Klappern der Töpfe, Unterhaltungen und auch die Musik von einem alten Schwarzweiss-Film.
Angekommen, lasse ich den mittelalterlichen Platz auf mich wirken, der nun still und dunkel vor mir liegt. Welche Geschichten dieser Platz wohl erzählen könnte?
Über mir die Sterne, die man trotz Zivilisation sehen kann. Von der dicken Stadtmauer umringt, fühle ich mich umarmt und irgendwie geborgen. Vielleicht errät man, dass es mein Lieblingsstädtchen in Italien ist - es fühlt sich von Mal zu Mal mehr wie nach Hause kommen an.
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